Für Eilige: Kurzfassung: Worum geht es in der Urterie Theorie

Ausführlicher: Ur-terie Theorie, Prämisse und Mengenlehre des Raumes PDF

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                                                                                                                                Worum geht es? 

                                                                                   In der Ur-terie Theorie geht es darum das logische System zu erweitern -
                                                         um eine bessere logische Erklärung für dunkle Materie und dunkle Energie zu ermöglichen.

Oft wird angenommen, dass alles vorstellbar und uneingeschränkt denkbar ist.*1 Dies war historisch aber nie der Fall. Wir sind Bestandteil des Universums. Von der Erdscheibe bis zu unserer heutigen Vorstellung - die gedachte Wirklichkeit, das Denkbare und das logische System waren historisch immer eng mit der Vorstellung des Universums verknüpft. Wir beobachten, dass die Geschwindigkeit für die Ausdehnung des Universums zunimmt. Eine denkbare logische Erklärung für diese Beobachtung existiert nicht. Wir können nur berechnen, was für diese Beschleunigung erforderlich wäre. Wir wissen daher, dass der größte teil des Universums aus einer sensorisch nicht erfassten und logisch unerklärbaren Substanz besteht. In die Ur-terie Theorie geht es um die Fragen:

  • Mit unserer Sensorik können wir die Auswirkung einer unbekannten Substanz beobachten. Die Substanz entzieht sich aber unserer Sensorik:  Worauf beruht dann unsere Beobachtung?
  • Wenn ein Vorgang des Universums wahrnehmbar - aber nicht logisch erklärbar ist:  Stimmt dann unser logisches System und worauf beruht dieses System?
  • Wenn ein Vorgang berechenbar – aber nicht logisch erklärbar ist:  Was lässt sich mit der Mathematik beweisen und was nicht?

 

In der Historie hatte jede Veränderung des gedachten Universums immer auch den Alltag verändert. Einstein änderte die Raumvorstellung des Universums. Navi, Atombombe… ein großer Teil unseres Alltags beruht auf Einsteins Änderungen. Vor Einstein hatte Kopernikus mit seiner Idee - alles kreist um die Sonne - die Vorstellung des Universums geändert. Die kopernikanische Wende ist ein Gründungsmythos der „modernen“ Wissenschaft. Durch Kopernikus waren die Veränderungen vom Denkbaren so gewaltig, dass die kopernikanische Wende ein eigenständiger historischer Begriff für diese Veränderungen wurde.

 

Wir gehen oft davon aus, dass ein theologisches Dogma Kopernikus Modell verhindert hätte.*3 Bei dieser eurozentrischen Sichtweise wird die logische Regel der Chronologie nicht beachtet: Erst die Thematik (Prämisse) dann die Folgeüberlegungen, Diskurs, Dogma etc. (Konklusionen). Ein Dogma gegen eine Idee, bevor die Idee existiert, ist unlogisch. Zudem, ein theologisches Dogma gilt in einem Kulturkreis, aber nicht weltweit. Die Sternwarten im chinesischen, indischen und islamischen Kulturkreis waren damals min. gleichwertig. Weltweit war es (schon seit 300 Jahren v. Chr.) Konsens, dass alles um die Erdkugel kreist. Die Historie zeigt auf – wenn Beobachtungen mit der logischen Philosophie (dem logischen System von Ursache und Wirkung) nicht erklärbar waren, blieb nur die spirituelle Philosophie als Erklärung. Der Rückschluss, die nur spirituelle Erklärbarkeit hätte die logische Erklärbarkeit verhindert beachtet nicht die Chronologie. Außerdem, nur spirituell erklärbar bedeutete nicht, dass dies dann eine theologische Thematik war. Vor Kopernikus existierte die Thematik - Erde oder Sonne als Zentrum - (auch in der Theologie) noch nicht. Wenn die spirituelle Philosophie nicht die kopernikanische Wende verhinderte, bleibt nur die logische Philosophie - ein Fehler des logischen Systems - als Hindernis. Dass beharren auf ein theologisches Dogma* kann bedeuten, dass wir diesen Fehler des logischen Systems noch nicht erkannt haben. 

*Wg. Mails: ...aber der Prozess gegen Galilei... Dass Kopernikus Modell stimmt wurde durch Kepler, Newton und (endgültig erst 180 Jahre später durch) James Bradley bewiesen - und nicht durch Galilei. Was zu der Frage führt: Warum gab es dann einen Prozess gegen Galilei? Auch da, Chronologie beachten: 180 Jahre später bedeutet, dass die verbreitete Vorstellung, „dass der Nachweis doch einfach war - man brauchte doch nur genauer hinsehen“ und „Galilei hat doch schon bewiesen“ – nicht stimmt.                    Anmerkung zum Mythos des theologischen Konfliktes

 

Der durch Thomas Kuhn berühmt gewordene Terminus „Paradigmen­wechsel“ bezeichnet nicht kompatible Ausgangsvoraussetzungen (von Folgeüberlegungen /Konklusionen). Kuhn beschreibt, dass ein Paradigma eine Arbeitsthese ist, die immer sämtliche (auch die logisch mathematischen) Folgeüberlegungen bestimmt. Ein Paradigma schränkt dadurch das Denkbare ein. Jede Änderung eines Paradigmas führt daher zu einer Kontravalenz (Entweder-oder Funktion). Kuhn untersuchte besonders die kopernikanische Wende. Was heute kaum beachtet oder verstanden wird – das Paradigma, dass alles um die Erde kreiste, war vor Kopernikus eine wissenschaftlich gültige (und logisch mathematisch bewiesene) Theorie. Die neue Theorie von Kopernikus ließ sich nicht (aus dem „alten“ logischen System) ableiten. Sie war ein (damals unbewiesenes) Postulat mit einem neuen logisch mathematischen System, dass mit der alten Theorie und dessen logisch mathematischen System nicht kompatibel war. Von beiden Theorien konnte nur eine logisch gültig sein.

„Wenn aber neue Theorien aufgeboten werden, um Anomalien in der Beziehung einer existierenden Theorie der Natur aufzulösen, dann muß die erfolgreiche neue Theorie Vorhersagen ermöglichen, die sich von den aus ihrer Vorgängerin abgeleiteten unterscheiden. Diese Unterscheidung wäre nicht möglich, wenn die beiden Theorien logisch vereinbar wären. In dem Prozeß, in dem die zweite rezipiert wird, muss sie die erste verdrängen.“ *
*Thomas Kuhn, Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen  (1962) Suhrkamp, 2. Aufl. 1976, Seite 110

 

Einsteins Formel (ART) beweist den engen logischen Zusammenhang von den Faktoren Gravitation/Masse, Raum und Zeit. Dieser enge Zusammenhang bedeutet aber auch, dass sich ein einzelner Faktor nicht unabhängig von den anderen Faktoren ändern lässt. Bei der historischen Entwicklung der Raumvorstellung von - der Erdscheibe – Erdkugel als Zentrum – Sonne als Zentrum – bis zu unserer derzeitigen Vorstellung haben sich immer die Vorstellungen von allen drei Faktoren geändert. Dies ist nicht verwunderlich, alles andere würde - den durch Einstein bewiesenen - logischen Zusammenhang infrage stellen. Schon bei der Vorstellungs­änderung von flacher Erde zur Erdkugel änderte sich auch die Vorstellung der Gravitation. Untergang und tägliche neue Entstehung der Sonne waren vorher nur göttlich singulär erklärbar. Mit der Vorstellung der Kugel - und der inneren Anziehung dieser Kugel - wurde es möglich, dass die Sonne um die Erde kreist. Die zeitliche Entwicklung von Tag und Nacht wurde logisch kausal erklärbar. Die Sonne musste nicht mehr göttlich sein. Gravitation, Raum und Zeit – alle drei Vorstellungen änderten sich. Diese Änderungen der spirituellen und der logischen Vorstellungen erfolgte aber schon im Altertum – und nicht erst im Mittelalter.

 

Vor Kopernikus bewiesen sich die Paradigmen „nur innere Anziehung der Erde“ (“Gravitations­vorstellung“) und „alles kreist (auf Sphären) um die Erde“ (“Raumvorstellung“) gegenseitig im Zirkelschluss. Dieser Zirkelschluss war nicht einfach zu widerlegen. Mit der Prämisse „nur innere Anziehung/Wirkung der Erde“ gab es kein von der Erde unabhängiges Universum.* Vor Kopernikus bestand das Raum-Modell aus dem euklidischen dreidimensionalen Raum der Erde mit zusätzlichen acht Raum-Dimensionen (Sphären) um die Erde. Dies war ein logisch komplexes und mathematisch anspruchsvolles Modell. Wenn wir das damalige Erklärungsmodell für primitiv halten sei daran erinnert, dass z.B. unser derzeitiges Erklärungsmodell Stringtheorie z.Z. min. 10 Dimensionen benötigt.

* „Es hat schweren Ringens bedurft, um zu dem für die theoretische Entwicklung unentbehrlichen Begriff des selbständigen und absoluten Raumes zu gelangen. Und es hat nicht geringerer Anstrengung bedurft, um diesen Begriff nachträglich wieder zu überwinden – ein Prozeß, der wahrscheinlich noch keineswegs beendet ist.“    
Albert Einstein im Vorwort von - Max Jammer, Das Problem des Raumes. Die Entwicklung der Raumtheorien. S.17, (1954) Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, zweite erweiterte Auflage 1980 

Es gab noch keine Gravitations­vorstellung im heutigen Sinn. Auch die „Sphären“ waren parallele Schalen um die Erde, im Sinne von parallelen Dimensionen, aber kein Raum im heutigen Sinn. Ein „um die Erde“ war ein Raum der Erde aber kein von der Erde unabhängiger Raum.*3 Erst durch die Überwindung von beiden Paradigmen gab es unsere heute „selbstverständlichen“ Vorstellungen. „Einfach nur besser hinsehen und dadurch nur die Raumvorstellung ändern“ ging nie. Wir beachten dabei nicht, dass durch Kopernikus nicht nur die Raumvorstellung, sondern auch die gedachte Ursache der Gravitation („nur innere Anziehung der Erde“) infrage gestellt wurde. Die Zusammenhänge waren damals komplexer als wir oft annehmen. Gravitation, Raum und Zeit bestimmten sich immer gegenseitig im Zirkelschluss und bildeten eine Gesamt-Vorstellung. Historisch führte jede Änderung eines Faktors immer zu einer Kontravalenz (Entweder-oder Funktion) der Gesamt-Vorstellung - mit einer Änderung von allen drei Faktoren. Thomas Kuhn bewies, dass das logische System abhängig war vom Paradigma. Aber nicht nur die Vorstellung vom Raum, sondern auch die von Gravitation und Zeit waren Paradigmen – die sich gegenseitig bestimmten.

 

Kuhn beschrieb die Kontravalenz (Entweder-oder Funktion) von Paradigmen mit historischen Beispielen. Er versäumte es aber, dieses Wort zu konkretisieren. Die Bezeichnung „Paradigmenwechsel“ wird heute oft nicht im ursprünglichen Sinne von Kuhn verwendet. Die Beschreibung „Paradigma“ lässt sich mit der Bezeichnung „Prämisse“ genauer definieren und eingrenzen. In der Logik ist die gedachte Ursache (Prämisse) eine Arbeitsthese, die immer sämtliche Folgeüberlegungen (Konklusionen) bestimmt. Auch jede Änderung einer Prämisse führt daher zu einer Kontravalenz (Entweder-oder Funktion). Von den Faktoren: Gravitation, Raum und Zeit hat nur die Gravitation eine Prämisse / gedachte Ursache. Die aus Kopernikus resultierenden logischen Regeln sind nie widerlegt worden und gelten daher heute noch. Dies bedeutet, dass seit Kopernikus gilt: Die Prämisse der Gravitation bestimmt sämtliche Folgeüberlegungen – auch die logisch mathematischen. Jedem Wissenschaftler ist klar, dass eine Prämisse eine unbewiesene Annahme ist - die ständig überprüft und infrage gestellt werden sollte. Nur - Einstein Formel beweist auch, dass die Gravitation eine Ausgangsbasis für die Gesamtvorstellung ist. Die Prämisse der Gravitation ließ sich damals nicht infrage stellen – ohne dass alle Vorstellungen infrage gestellt wurden. Die unterschiedlichen Vorstellungen - von Raum und zeitlicher Entwicklung - während der kopernikanischen Wende beruhten auf unterschiedliche Prämissen der Gravitation. Nicht die Theologie, sondern die Prämisse schränkte das Denkbare ein. *1Der Fehler des logischen Systems war, dass die gedachte Ursache (die Prämisse) der Gravitation nicht stimmte. 

 

*1 zu Mails mit der Thematik:  Alles ist doch denkbar - oder - was ist eine Prämisse? 

Alle Folgeüberlegungen (auch die logisch/mathematischen) einer Prämisse, beruhen auf dieser – und können ein (in sich selbst) gültiges Modell bilden. Die Folgeüberlegungen einer Prämisse können Widersprüche (Paradoxien) und Grenzen der logischen Definierbarkeit (Singularitäten) aufzeigen aber nie die eigene Prämisse widerlegen. Dies würde die eigene Ausgangsbasis zerstören.*1  Die widersprechenden Theorien vor und nach Kopernikus, beruhten auf unterschiedliche Prämissen. Jede für sich war eine statistisch mathematisch bewiesene Theorie – mit einem (in sich selbst gültigen) logischen System. Bei dem Grundsatz - die Prämisse bestimmt alle Konklusionen - gibt es keine Ausnahme für Logik und Mathematik. Auch das logisch mathematische System ist eine Folgeüberlegung - ein Resultat der Prämisse. Wenn zwei Theorien auf unterschiedliche Prämissen beruhen, sind die daraus resultierenden logische Systeme nicht identisch. Die logische Erklärbarkeit unterscheidet sich. Sie sind dann nicht kompatibel – obwohl jede für sich mathematisch bewiesen sein kann. Wenn wir heute oft denken „durch die unterschiedliche logische Erklärbarkeit hätte man doch erkennen können dass die alte Vorstellung nicht stimmt“ – sei daran erinnert, dass wir mit der Relativitätstheorie und der Quantentheorie wider zwei Theorien der Wirklichkeit haben. Diese unterscheiden sich in der logischen Erklärbarkeit und sind nicht kompatibel - obwohl jede für sich mathematisch bewiesen ist. 

Wenn Widersprüche (nicht kompatible Theorien) auf einer unterschiedliche Perspektive beruhen, lassen sich die Widersprüche nicht durch eine mathematische Beweisführung auflösen. Beim wechsel einer Perspektive ändert sich die Sichtweise – aber nicht die mathematischen Verhältnisse. Durch Kopernikus änderte sich die Perspektive von Zentrum Erde zu Zentrum Sonne. Durch dieser Wechsel der Perspektive änderte sich aber auch die angenommene Ursache (Prämisse) der Gravitation. Die Prämisse war abhängig von der Perspektive. Der Widerspruch von mathematisch bewiesenen (nicht kompatiblen) Theorien kann darauf beruhen, dass die Perspektive nicht identisch ist.

 

Einstein Formel beweist auch, dass die Gravitation eine Ausgangsbasis für die Gesamtvorstellung ist. Eine Gesamtvorstellung definiert auch eine Gesamtmenge. Mathematik ist Mengenlehre. Mit der Mathematik ließen sich damals nur die mathematischen Verhältnisse innerhalb der (durch die Prämisse der Gravitation) vorgegebenen Gesamtmenge definieren.  Die damalige Arbeitsthese, das Paradigma „nur innere Anziehung der Erde“, bestimme das (darauf basierende) logische System von Ursache und Wirkung. Mit dem System ließ sich nur eine kleine Teilmenge des Universums logisch kausal definieren. Kopernikus änderte die Perspektive - von Zentrum Erde zu Zentrum Sonne. Der Wechsel einer Perspektive ermöglicht eine umgekehrte Sichtweise von einem Vorgang / Ereignis. Am Vorgang und an den mathematischen Verhältnissen vom Vorgang – ändert sich dabei nichts. Alles bleibt umkehrsymmetrisch gültig. Physikalisch ist dies irrelevant. Es ändert sich scheinbar nichts. In der Logik ändert sich bei einem Wechsel der Perspektive aber die gedachte Ursache von einem Vorgang.*2 Durch die umgekehrte Sichtweise änderte sich die Prämisse. Mit der alten Prämisse „nur innere Anziehung der Erde“ und alles kreist um die Erde, wurde nur eine Teilmenge des Universums vom logisch kausalen System erfasst. Nur ein kleiner Teil war kausal (ursächlich) erklärbar. Aus einer gedachten Gesamtmenge wurde (durch Kopernikus) eine (weniger wichtige) Teilmenge. Der Wechsel der Perspektive durch Kopernikus ermöglichte, dass sich eine bedeutend größere Menge des Universums logisch kausal erklären ließ. An den mathematisch bewiesenen Verhältnissen der (ehemaligen Gesamtmenge - nun nur noch) Teilmenge änderte sich dabei – nichts.

 

Wenn im Universum zwei Fahrzeuge zusammenstoßen kann jeder behaupten, aus seiner Perspektive habe er geparkt und der andere ist die Ursache von diesem Vorgang. Der eigene Standort bestimmt die gedachte Ursache. Der Vorgang lässt sich berechnen. Diese Berechenbarkeit bestimmt Verhältnisse zueinander - aber beweist keine Ursache. Alles bleibt auch umgekehrt gültig. Im Universum steht die Ursache von einem Vorgang in Relation zur Perspektive. Die Frage der Ursache - ist auch eine Frage der Perspektive. Seit Kopernikus gilt: Aus Perspektive des eigenen Standortes (der eigenen Substanz) ist eine gedachte Ursache - von einer beobachteten Wirkung - keine gesicherte Information.

 

Seit Kopernikus gilt, dass eine Beobachtung (z.B. alles kreist um die Erde) abhängig ist von der Perspektive. Jede Beobachtung eines Vorganges im Universum steht in Relation zum eigenen Standort und bleibt bei ungeklärter Perspektive eine subjektive Beobachtung. Auch ein „genauer beobachten“ oder „genauer berechnen“ ändert daran nichts. Die Annahme „man brauchte damals doch nur genauer hinsehen“ beruht auf derzeitigen Vorstellungen. Diese Annahme beachtet nicht die Chronologie. Es existierte noch keine, von der Erde unabhängige, Beobachtungs-Perspektive. Die Gravitationsvorstellung und dass es einen, von der Erde unabhängigen, Raum des Universums gibt – sind erst heute „selbstverständliche“ Vorstellungen. Diese Vorstellungen sind mühselig erarbeitete Resultate der kopernikanischen Wende und existierten vor Kopernikus nicht.*3 Mathematische Verhältnisse können nicht beweisen, ob die Perspektive für die Beobachtung eines Vorgangs stimmt.*2 Bei einem Wechsel der Perspektive ändert sich die gedachte Ursache eines Vorgangs - aber die mathematischen Verhältnisse bleiben umkehrsymmetrisch gültig – und verändern sich nicht. Einsteins Formel beweist die mathematischen Verhältnisse von Faktoren zueinander – aber nicht deren Ursache. Einstein selbst schreibt, dass auch mit den bewiesenen mathematischen Verhältnissen alle Vorgänge (sogar die Zeit) auch umgekehrt, umkehrsymmetrisch, gültig bleiben. Einstein umgeht das Problem der Perspektive indem alles (theoretisch) umkehrsymmetrisch gültig bleibt. Dies war zu seiner Zeit aber auch kein Problem. Es gab nur unsere (bekannte baryonische) Materie im Universum. Es gab keine mögliche andere Perspektive. Seit wir wissen, dass der größte teil des Universums aus einer unbekannten Substanz besteht, ist unsere eigene Substanz nicht mehr die einzig mögliche Perspektive.

 *2 zu Mails mit der Thematik :   Perspektive - oder - Gravitation ist doch selbstverständlich eine Anziehung.

  • Thomas Kuhn bewies, dass sich bei Kopernikus Modell - mit dem Wechsel vom Paradigma auch das logische System änderte. Wir sind Bestandteil des Universums.  Unser logisches System von Ursache und Wirkung – und die daraus resultierende deterministische (natürlich zwingende) Erklärbarkeit, war in der Historie abhängig von unserer Vorstellung des Universums. 
  • Kopernikus änderte nicht nur die Raumvorstellung, sondern auch die Perspektive im Raum. Durch den Wechsel der Perspektive änderte sich die gedachte Ursache (Prämisse) der Gravitation.  Eine Prämisse bestimmt immer sämtliche Folgeüberlegungen – auch die logisch mathematischen. Seit Kopernikus gilt: Die Prämisse der Gravitation bestimmt nicht nur die Vorstellung von Raum und zeitlicher Entwicklung – sondern auch das logische System.
  • Einstein beweist den engen logischen Zusammenhang von den Faktoren Gravitation/Masse, Raum und Zeit. In der Historie haben sich diese drei Faktoren immer gegenseitig bestimmt. Bei Einsteins Erklärungen ist die Anziehung eine unbewiesene Voraussetzung – eine Prämisse. Unser gesamtes Vorstellungsmodell und unser logisch mathematische System beruht auf der Annahme, dass die Ursache der Gravitation eine Anziehung ist. *2 

 

Einstein Formel beweist auch, dass die Gravitation eine Ausgangsbasis für die Gesamtvorstellung ist. Eine Gesamtvorstellung definiert auch eine Gesamtmenge. Mit der damalige Arbeitsthese, dem Paradigma „nur innere Anziehung der Erde“, ließ sich nur eine kleine Teilmenge des Universums logisch kausal definieren. Kuhn beschreibt mit Beispielen, wie bei einem falschen Paradigma die Anzahl von Beobachtungen und Erkenntnissen ansteigt, die nicht mehr logisch erklärt werden können. Wenn für 95% der Menge des Universums keine logische Erklärung existiert ist unsere derzeitiges Paradigma sehr infrage gestellt. Es besteht die Möglichkeit, dass unser derzeitiges Paradigma der Gravitation, die Arbeitsthese (Prämisse) „nur innere Anziehung der Materie“, erneut ein logisch kausales System bildet - bei dem nur eine Teilmenge des Universums erfasst wird. Die Gültigkeit einer Prämisse sollte ständig durch Infragestellung überprüft werden. So wie damals ist aber auch heute die Gravitation eine Ausgangsbasis der Gesamt-Vorstellung. Die Prämisse der Gravitation lässt sich nicht infrage stellen – ohne dass dies zu einer zweiten kopernikanischen Wende führen würde. 

 

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                                                            Ur-terie Theorie

                                   Die Bedeutung von Prämisse, Mengenlehre und Paradigma -
                                                  für die Raum-Vorstellung des Universums

 

Vorwort

1. Die derzeitigen Vorstellungen von den Begriffen: Zeit und Gravitation

2. Kopernikanische Wende: Die Veränderung des logischen Systems – durch die Änderung der Raum- und Gravitations-Vorstellung

           Resümee: Änderungen des logischen Systems durch Kopernikus

           Anmerkung zum Mythos des theologischen Konfliktes

 

3. Die Bedeutung von Prämisse und Mengenlehre für die Raumvorstellung des Universums

          Anmerkung: Gefühlte Richtung der Gravitation

4. Zusammenfassung und Fazit

 

Was ändert sich - wenn sich Richtungs-Vorstellungen ändern.

Was ändert sich - wenn die Gravitation keine Anziehung ist.

Ausblick

 

                   

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Die Vorstellungen von den Begriffen Raum, Zeit und Gravitation haben sich historisch mehrmals geändert. Die gegenwärtige philosophische und physikalische Definition der Begriffe ist oft nicht bekannt. Dass Einsteins Definition von den Begriffen auch im Alltag gültig ist - ist oft nicht bewusst. Auch die Gesetze der Mengenlehre und der Prämisse sind oft nicht geläufig. Für jeden Hinweis für nicht geläufiges und schwer verständliches bin ich dankbar. Die aktualisierte Fassung der Ur-terie Theorie verändert sich deshalb ständig in der einfacheren Darstellung der Aspekte, aber nicht in der Aussage. 

Für jeden Hinweis "für schwer verständliches" bin ich dankbar. Bitte Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. 

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Die durch Einstein bestimmten mathematischen Verhältnisse von Raum, Zeit und Gravitation/Masse sind eindeutig bewiesen. Bitte keine Mails die daran zweifeln. Sehr oft wird auch davon ausgegangen, dass die Ursachen von Gravitation und Zeit durch Einstein geklärt sind. In der aktualisierten Fassung und im Artikel - Logische Grenzen der mathematischen Beweisführung - gehe ich nun mehr auf diesen Aspekt ein. Vielen Dank für diesen Hinweis. Viele Mails gehen aber weiterhin davon aus, dass der Zeitbegriff und die Gravitationskraft durch Einstein vollständig geklärt sind und Einsteins Ergebnisse nicht infrage gestellt werden können. Bitte beachtet, dass ich sein mathematisches Ergebnis nicht infrage stelle. Die mathematischen Verhältnisse (der baryonischen Materie) bleiben unverändert.

Die Aussagen - dass die Zeit-Richtung und die Ursache der Gravitationskraft in seiner Formel ungeklärt bleiben - stammen von Einstein selbst und nicht von mir. Ich greife sie nur auf. Einstein hat ein hervorragendes Mess- und Rechenmodell entworfen, aber kein Modell der Ursachen. Bitte beachtet, dass Einstein sich darüber bewusst war. Die berechenbaren Veränderungen bleiben in seiner Formel deshalb (bewusst) auch zeitumkehrsymmetrisch gültig. Bitte keine Mails die alles von Einstein total vergöttern oder total verneinen. Alle anderen Kommentare und Hinweise werde ich weiterhin gerne beantworten.

 

 

Anmerkungen wegen Rückfragen:

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zu Mails mit der Frage:  Alles ist doch denkbar - oder - was ist eine Prämisse?

zu Mails mit der Thematik: Perspektive - oder - Gravitation ist doch selbstverständlich eine Anziehung.

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Logischer Bezugspunkt der Zeit
Die Zeit ist so selbstverständlich „vorhanden“, dass wir uns kaum Gedanken über den logischen Bezugspunkt der Zeit machen. Viele Mails schreiben mir, wenn sich nichts verändert – steht die Zeit doch still, sei die Zeit doch Null. Folglich müsste dies auch der logische Bezugspunkt sein. Diese weit verbreitete falsche Vorstellung hat aber den Fehler, dass dabei Null und unendlich verwechselt werden.  Bei einem „eingefrorenen“ Zustand, ohne Veränderungen, ist die Zeit  nicht Null (kurz), sondern, im Gegenteil, unendlich (lang).

 

Analogie: Strecke durch Zeit gleich Geschwindigkeit. Das nächste Dorf erreichen wir theoretisch nur mit „unendlicher Geschwindigkeit in der Zeit Null“.
(wg. erneuter Mails / Kritik durch Physiker – Eine Zeit Null / unendliche Geschwindigkeit gibt es natürlich nicht.)
Bitte beachten, dies ist kein Funktionsmodell, sondern eine Analogie um den logischen Bezugspunkt zu erklären.

Wir erreichen das Dorf nicht mit der minimalen Bewegungsmöglichkeit in der kürzesten Zeit, sondern mit der maximalen Bewegungsmöglichkeit des Universums. Die Lichtgeschwindigkeit bestimmt die maximale Bewegungsmöglichkeit der Materie. Die Lichtgeschwindigkeit wird, auch bei Einstein, zum logischen Bezugspunkt für die Zeit.

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Der derzeitige physikalische Zeitbegriff
Viele Mails wünschen eine ausführlichere Erörterung der Thematik: „Warum sich beim gegenwärtigen physikalischen Zeitbegriff - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht unterscheiden lassen“. Durch Einstein lässt sich die messbare Zeit „einfach“ berechnen - der Zeitbegriff, eine Zeit ohne Ursache, wird aber ein kompliziertes Thema. Eine „natürlich" nur in einer Richtung strebende, fließende, unumkehrbare, Zeit bleibt eine ungeklärte subjektive Empfindung. Es gibt keine einfache „natürliche“ Erklärung der Zeit. Gut beschrieben wird der aus Einstein resultierende, gegenwärtige Stand des physikalischen Zeitbegriffes von dem Physiker Brian Greene:


„Die Zeit ist ein kompliziertes Thema und wir sind weit davon entfernt, es ganz zu verstehen. (…) Jedenfalls ist das Empfinden, dass die Zeit fließt, tief in unserer Erfahrung verwurzelt und prägt unser Denken und unsere Sprache. So gründlich, dass wir immer wieder in gewohnheitsmäßige, umgangssprachliche Beschreibungen verfallen, in denen die Zeit als fließend dargestellt wird. Doch hüten Sie sich, die Sprache mit der Wirklichkeit zu verwechseln, denn die menschliche Sprache eignet sich weitaus besser dazu, menschliche Erfahrung wiederzugeben, als komplizierte physikalische Gesetze zum Ausdruck zu bringen.“ *
* Brian Greene, Der Stoff aus dem der Kosmos ist: Raum, Zeit und die Beschaffenheit der Wirklichkeit. Goldmann 2008, Kapitel 2.5, S.169


Eine genaue Erörterung des gegenwärtigen physikalischen Zeitbegriffes sprengt diesen Rahmen. Auch der gut erklärende Physiker Brian Greene braucht ein ganzes Buch dazu. Für alle, die es tiefergehend interessiert, das Buch von Greene ist, auch ohne physikalische Vorkenntnisse, ein leicht zu lesendes und auch einfach zu begreifendes Standardwerk über den gegenwärtigen physikalischen Zeitbegriff und sehr empfehlenswert.

persönliche Anmerkung:
Zeit und Gravitation definieren sich bei Einsteins Modell gegenseitig. Wir sind auch weit davon entfernt die Gravitation zu verstehen. Greene`s Beschreibung bleibt interessanterweise auch gültig wenn die Wörter - Zeit und fließt - durch die Wörter - Gravitation und Anziehung - ersetzt werden.

 

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Singularität

Einige Mails weisen darauf hin, dass unsere Singularitäten des Universums – durch Einstein mathematisch bewiesen sind und deshalb nicht in angezweifelt werden können. Diese Sichtweise, dass die mathematische Beweisführung zwingend die Wirklichkeit abbildet, ignoriert aber ein Problem - der Begriff Singularität bedeutet: Definitionslücke - nicht logisch / mathematisch definierbar.

Eine Singularität ist eine Grenze der logischen Erklärbarkeit durch (singuläre/einmalige) Stellen die sich logisch und mathematisch nicht (vollständig) definieren lassen. z.B. Unendlich, das Nichts / die Null, eine Entstehung aus „Nichts“, der Ereignishorizont vom schwarzen Loch, etc. Es existiert keine (vollständige) logische oder mathematische Erklärbarkeit/Lösung für eine Singularität.

Eine logisch mathematisch bewiesene Singularität bedeutet: - Grenze der logisch mathematischen Bestimmbarkeit - Grenze des gesicherten Systems von Ursache und Wirkung - ab da an kein gesichertes logisch mathematisches System vorhanden. Wenn die mathematische Beweisführung als Beweis der Wirklichkeit gilt, gelten auch die unangenehmen Teile dieser Beweisführung. Entweder gilt die mathematische Beweisführung in der Physik als Beweis der Wirklichkeit oder eben nicht. Eine Positionierung nach Bedarf ist beliebig und nicht zulässig. Die mathematische Beweisführung gilt immer - aber eine mathematisch bewiesene singuläre Grenze wird – wenn sie stört - einfach überschritten und ignoriert - ist nicht zulässig und führt zu einer logischen Beliebigkeit. Jede Überschreitung dieser Grenze ist die Spekulation, dass die logischen und die physikalischen Gesetze hinter dieser Grenze identisch sind. Das Problem ist aber - wenn das logische System von Ursache und Wirkung identisch wäre, würde es keine singuläre mathematische Grenze geben. Je öfter wir den Begriff Singularität benutzen (und durch mathematische Fortschreibung überschreiten) umso mehr verlieren wir das Bewusstsein für die Bedeutung des Begriffes.

Unser Entstehungsmodell - das Urknallmodell - ist eine Entstehung und eine zeitliche Entwicklung aus dem singulären "Nichts". Eine Entstehung aus Nichts benötigt den singulären Zufall. Aus mathematisch beliebig vielen möglichen Universen bleibt zufällig das Universum übrig, dass mit unseren logisch physikalischen Gesetzen - und sogar mit unseren logisch singulären Grenzen - übereinstimmt. Auch der Endzustand - das „schwarze Loch“ - befindet sich hinter einer singulären Grenze. Wir haben die Entstehung durch göttlichen Zufall mit einem Modell ersetzt, bei dem wir durch einen singulären Zufall entstehen. Singulär bedeutet aber nur: Nicht logisch mathematisch erklärbar. Man könnte auch sagen, dies bedeutet: „wir haben keine Ahnung“. „Nur göttlich erklärbar“ unterscheidet sich kaum von „nur singulär erklärbar“.

 

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Anmerkung zum Mythos des theologischen Konfliktes:.Viele Mails unterstellen mir - da ich diesen Gründungsmythos der modernen Wissenschaft infrage stelle - theologische Voreingenommenheit und fordern einen ausführlicheren Nachweis, dass Kopernikus Modell nicht „theologisch verboten“ war. Dies ist keine neue Idee und schon lange stand der Dinge. Selbst in Wikipedia sind die Einträge zu Kopernikus, Giordano Bruno und Galilei entsprechend geändert. Auch Kepler bevorzugte Kopernikus Modell – wurde aber nie deshalb bedroht. Kopernikus Modell musste als unbewiesene Theorie gekennzeichnet werden (was sie auch war), war aber nicht verboten. Der Verbots-Mythos ist erst nachträglich im 19. Jh. entstanden. Bertolt Brechts, Leben des Galilei, ist Literatur und keine Geschichtswissenschaft.

Anmerkung zum Mythos des theologischen Konfliktes

 

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