zu Mails mit der Thematik: Alles ist doch denkbar - oder - was ist eine Prämisse? 

Grob gesagt: Eine Prämisse ist eine (unbewiesene) Basis-Annahme (für alle Folgeüberlegungen). z.B. Kopernikus stellte nicht nur das Paradigma der Raumvorstellung, sondern auch die Prämisse der Gravitation infrage. Seit der kopernikanischen Wende gilt der logische Grundsatz – eine Prämisse bestimmt sämtliche Folgeüberlegungen – auch für das Universum. Diese Folgeüberlegungen existierten aber (zu Kopernikus Lebzeiten) noch nicht. Es war damals noch unvorstellbar, dass Kopernikus Änderung einer Prämisse (des Universums) zu einer Entweder-oder-Funktion der gesamten Vorstellungen (des Universums) führte.

 

Bei Unbekanntes/Unerklärliches und bei “selbstverständlich ist das so wie es ist“ existiert keine Ursache. Wir sind dann auf eine angenommene/gedachte Ursache als Prämisse und Arbeitsthese angewiesen. Es ist oft nicht bewusst, dass „Unerklärliches“ mit einer angenommenen Ursache (im Laufe der Zeit) zu einem „selbstverständlich ist dies so“ werden kann. Die Beobachtung einer alltäglichen wahrnehmbaren, aber nicht erklärbaren Wirkung, benötigt eine denkbare Erklärung. Mit einer gedachten Ursache wird eine (eigentlich unerklärliche) Wirkung denkbar. Die unerklärliche Wirkung lässt sich mit der gedachten Ursache beschreiben. Dabei besteht die Gefahr vom Zirkelschluss. Aus einer gedachten wird eine scheinbar wirkliche Ursache. Die gedachte Ursache wird zu einer Beschreibung der Wirkung. Die alltägliche Wahrnehmung (einer unbekannten Wirkung) - wird zur scheinbaren Wahrnehmung der Ursache (von dieser Wirkung). Die unerklärliche Wirkung wird mit der gedachten Ursache zur scheinbaren Wirkung (dieser Ursache). Aus einer unerklärlichen Wirkung wird eine scheinbare Wirkung. Die gedachte Ursache wird zu einer Basisannahme (Prämisse). Seit Kopernikus gilt: Eine Prämisse bestimmt sämtliche Folgeüberlegungen – auch die von Logik und Mathematik. Die Prämisse wird zu einer allgemein geglaubten Wirklichkeit.  

 

„Unerklärlich“ ist diffus und unkonkret. Dies lässt sich nicht denken. Alles ist doch denkbar – bedeutet ungerichtetes, unendliches, diffuses, denken. Dies sprengt das Denken. Um gerichtet denken zu können brauchen wir eine Prämisse. Dies gerichtete Denken ermöglicht erst das Denken - schränkt aber auch das Denkbare auf die Folgeüberlegungen der Prämisse ein. Zum besseren Verständnis diese Analogie: Der Stamm (die Arbeitsthese, gedachte Ursache/Prämisse) bildet die Ausgangsbasis für viele Äste (Folgeüberlegungen/Konklusionen) und noch mehr Zweige (Endergebnisse). Der Zweig (das Endergebnis) kann nicht den Stamm (die Ausgangsannahme) zerstören aus dem er gebildet wurde, ohne sich selbst und sämtliche anderen - auf diesen Stamm gebildeten Zweige (Endergebnisse) zu zerstören.   

 

Bei der spirituellen Philosophie lässt sich die Prämisse, die gedachte Ursache „Gott“, nicht infrage stellen – ohne die gesamte Philosophie infrage zu stellen. Es wird oft kritisiert, dass die nicht mögliche Infragestellung - der angenommenen Ursache Gott - das Denken über andere Ursachen einschränkt. Nur – auch bei der logischen Philosophie lässt sich die Prämisse nicht infrage stellen - ohne die gesamte Philosophie infrage zu stellen. Die Folgeüberlegungen einer Prämisse können Widersprüche und Singularitäten aufzeigen aber nie die eigene Prämisse widerlegen. Dies würde die eigene Ausgangsbasis (der Folgeüberlegung) zerstören. Dies gilt auch die logischen und mathematischen Folgeüberlegungen.  Das Denkbare ist dadurch eingeschränkt. Kopernikus stellt die Prämisse der Gravitation infrage. Diese Prämisse war aber weltweit „selbstverständlicher“ Konsens. Die extremen Folgen dieser Infragestellung der Ausgangsbasis konnte damals niemand ­- auch nicht er selbst - ahnen. 

 

 Über den Zusammenhang von Perspektive und Prämisse siehe: 

 Perspektive - oder - Gravitation ist doch selbstverständlich eine Anziehung.

 

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