Das alte geozentrische Modell war Konsens von Philosophie, Astronomie, Logik, Mathematik und auch der Theologie. Dass nur die Theologie das neue Modell von Kopernikus verhinderte - ist ein nachträglicher Mythos des 19. Jh. Jeder falsche Mythos behindert einen Diskurs. Bei einem Wechsel der Perspektive ändert sich nichts an den mathematischen Verhältnissen. Diese können deshalb nicht die Gültigkeit einer Perspektive beweisen. Thomas Kuhn wies nach, dass sich Kopernikus Wechsel der Perspektive nicht logisch mathematisch ableiten ließ und nur als Postulat möglich war. Er bewies, dass das geozentrische und das heliozentrische Modell jeweils für sich selbst logisch mathematisch bewiesene Paradigmen waren. Er bewies damit auch, dass sich mit dem Wechsel zum heliozentrischen Modell auch das logische System änderte. Einstein beweist den engen logischen Zusammenhang der Faktoren: Raum, Gravitation und Zeit. Dieser komplexe Zusammenhang galt schon damals. Nur einen Faktor ändern – und alles andere bleibt unverändert – ging schon damals nicht. Durch Kopernikus änderte sich nicht nur die Raumvorstellung.
In der Logik - beim logische Prinzip von Ursache und Wirkung - bestimmt die Prämisse (angenommene Ursache) sämtliche Folgeüberlegungen. Mit der Prämisse „nur inneren Wirkung der Erde“ konnte nur alles um die Erde kreisen. Und umgekehrt, wenn alles um die Erde kreiste konnte es nur eine ausschließliche innere Wirkung geben. Beides bewies sich damals logisch und mathematisch gegenseitig im Zirkelschluss. Die Prämisse der Gravitation bestimmte auch die Mengenlehre des Universums. Es gab keine (logisch erklärbare) äußere Wirkung/Kraft auf die Erde.
Während der kopernikanischen Wende gab es zwei mathematisch bewiesene Modelle der Wirklichkeit. Durch Tycho Brahe gab es ein Erklärungs-Modell das logisch und mathematisch mindestens gleichwertig war. Vor Kopernikus gab es nur die Perspektive von der Erde. Es war nicht möglich diese Perspektive zu wechseln. Erst durch Kopernikus Änderung der Raumvorstellung wurde es möglich die Perspektive zu wechseln. Dadurch änderte sich aber auch die Prämisse (gedachte Ursache) der Gravitation. Ein Prämisse bestimmt immer sämtliche Folgeüberlegungen (Konklusionen), auch die logischen und mathematischen. Seit Kopernikus gilt als bewiesen, dass dieser logische Grundsatz nicht nur auf der Erde, sondern für das gesamte Universum gilt. Die logischen und mathematischen Folgeüberlegungen eine Prämisse sind immer in sich selbst (bezogen auf die Prämisse) gültig. Sie können aber nicht beweisen ob die Prämisse gültig ist. Die Modelle von Tycho Brahe und Kopernikus beruhten auf unterschiedlichen Perspektiven - und daraus resultierend - unterschiedliche Prämissen. Beide Modelle des Universums waren (in sich selbst) mathematisch gültig - beruhten aber auf unterschiedlichen Prämissen des Universums. Die Modelle waren nicht kompatibel und bildeten eine Entweder-Oder Funktion. Seit Kopernikus gelten die logischen Regeln der Perspektive (nicht nur für die Erde, sondern) auch für das Universum:
- Der Wechsel einer Perspektive ändert keine mathematische Verhältnisse. Es ändert sich aber die Interpretation von (vorher nur innere) Wirkung und (innere) Ursache. Durch Kopernikus wechsel der Perspektive - änderte sich auch die gedachte Ursache (Prämisse) der Gravitation - und damit das logische System von Ursache und Wirkung des Universums - ohne dass sich an den (bewiesenen) mathematischen Verhältnissen (der Planetenbahnen zueinander) was änderte. Mathematische Verhältnisse von Faktoren zueinander - und deren Berechenbarkeit - beweisen nicht, ob die Perspektive oder die gedachte Ursache stimmt.
- Eine Prämisse bestimmt sämtliche Folgeüberlegungen. Logik und Mathematik sind daher abhängig von der Prämisse. Diese wiederum ist abhängig von der Perspektive. Die Perspektive bestimmt die gedachte Ursache/Prämisse.
- Die Konklusionen einer Prämisse können nie die Prämisse widerlegen.*
- Eine Prämisse bestimmt sämtliche Folgeüberlegungen. Die Änderung einer Prämisse (des Universums) führt dadurch zu einer Entweder-Oder Funktion (der Modelle des Universums).
*Wg. Mails ...warum nicht... Wenn die Folgeüberlegung die eigene Ausgangsbasis beseitigt, beseitigt sie sich selbst. Oder als Analogie: Der Ast (Prämisse) bildet die Ausgangsbasis für viele Zweige (Konklusionen). Der Zweig kann nicht den Ast zerstören aus dem er gebildet wurde, ohne sich selbst (und sämtliche anderen - auf diesen Ast gebildeten Zweige/Konklusionen) zu zerstören.Die Änderung einer Prämisse ist nur als Postulat möglich, das sämtliche Konklusionen infrage stellt. Das gesamte Denk- Modell wird infrage gestellt.
Die Astronomie war schon, vor Kopernikus, eine mathematische Wissenschaft. Die mathematische Beweisführung wurde auch damals - wegen ihrer Neutralität - als Beweis der Wirklichkeit gewertet. Die Änderung von Kopernikus ließ sich aber nicht aus dem bis dahin bestehenden logischen und mathematischen System ableiten. Kopernikus und Einstein - beide änderten unsere Gravitations- und Raum-Vorstellung. Beides waren aber Postulate und keine Ableitungen. Was bedeutet, dass das logische System und die mathematische Beweisführung (vor dem jeweiligen Postulat) nicht die Wirklichkeit abbildete. Seit Kopernikus gilt: In der Logik bestimmt die Prämisse (angenommene Ursache) immer sämtliche Folgeüberlegungen. Auch die mathematische Beweisführung ist eine Folgeüberlegung. Der logische Fehler (vor Kopernikus) war, dass nicht erkannt wurde, dass es mit der angenommenen Ursache „nur inneren Wirkung (Gravitation) der Erde“ - kein logisch ursächliches „Außerhalb“ der Erde geben konnte. Die Prämisse der Gravitation bestimmte auch die Mengenlehre des Universums. Die Mengenlehre ist die Grundlage der Mathematik. Die Mathematik kann mathematische Verhältnisse von Mengen zueinander bestimmen und resultierende Kontravalenzen / Singularitäten aufzeigen, aber nicht die - durch die Prämisse vorgegebene - Gesamt-Menge ändern.
Durch Kopernikus änderte sich die logische Perspektive. Bei der Umkehrung einer Perspektive ändern sich Richtungs-Vorstellungen und/oder die gedachte Ursache der vorgestellten Richtung. Aber an den mathematischen Verhältnissen ändert sich – Nichts. Wenn kein logisches außerhalb einer Menge existiert - legen wir auch fest, dass eine Perspektive von außerhalb dieser Menge nicht existiert. Ein wechsel der Perspektive ist dann nicht möglich. Jede Ursache muss sich dann auch innerhalb dieser Menge befinden. Auch mathematisch darf es dann nur ein innerhalb dieser Menge geben. Die Verhältnisse innerhalb dieser Menge können bestimmt werden. Eine Perspektive von außerhalb dieser Menge kann nur postuliert, aber nicht abgeleitet, werden. Aus der gedachten Gesamtmenge wird mit dem Postulat eine Teilmenge. An den mathematischen Verhältnissen innerhalb der (dann nur noch) Teilmenge ändert sich dabei – Nichts.
Eine Prämisse bestimmt immer sämtliche Folgeüberlegungen. Seit Kopernikus gilt, dass die Prämisse der Gravitation die Vorstellungen von Raum und zeitlicher Entwicklung bestimmt. Auch die logische Philosophie beruht auf Prämissen und ist nicht unveränderlich. Die kopernikanische Wende änderte auch eine Prämisse der Logik. Das Prinzip von Ursache und Wirkung änderte sich. Die deterministische Erklärbarkeit erweiterte sich. In Folgeüberlegungen (der neuen Prämisse) wurde eine logisch kausale Entstehung und zeitliche Entwicklung der Erde möglich. Die Mathematik folgt und beschreibt die Logik. Die Mengenlehre ist die Grundlage der Mathematik. Die mathematische Beweisführung kann die ihr zu Grunde legende Menge nur beschreiben und resultierende Singularitäten aufzeigen - aber nicht ändern.
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