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Worum geht es?
Wir sind Bestandteil des Universums. Unsere Vorstellung des Universums war deshalb historisch schon immer eng verknüpft mit unserer Vorstellung der Wirklichkeit. 

 

Oft wird angenommen, dass alles uneingeschränkt denkbar ist. Dies war historisch aber nie der Fall. Das Denkbare war historisch immer eng verknüpft mit der Vorstellung des Universums. Oft wird gesagt, dass jeder seine eigene individuelle Wirklichkeit hat und es eine allgemeingültige Wirklichkeit deshalb nicht gibt. Dass wir weltweit kommunizieren können zeigt aber auf, dass ein allgemeingültiger Konsens der Wirklichkeit existiert. z.B. 1+1=2 ist weltweiter Konsens. Mit jemand der diesen Konsens nicht teilt ist eine Kommunikation schwierig. Für den allgemeingültigen Konsens der Wirklichkeit gibt es in der logischen Philosophie klare Regeln und Gesetze.
Unser logisches System - für den Konsens der Wirklichkeit - beruht auf dem Prinzip von Ursache und Wirkung. Wir wissen, dass 95% des Universums aus unbekannter Substanz besteht. Dies kann bedeuten, dass unser logisches System nur 5% des Universums erfasst. In der Ur-terie Theorie geht es darum das logische System zu erweitern - um eine bessere logische Erklärung für dunkle Materie und dunkle Energie zu ermöglichen.

 

Wir sind Bestandteil des Universums. In der Historie hatte jede Veränderung des gedachten Universums immer auch den Alltag verändert. Einstein änderte die Raumvorstellung des Universums. Navi, Atombombe…. ein großer Teil unseres derzeitigen Alltags beruht auf Einsteins Änderungen.

Vor Einstein hatte Kopernikus die Raumvorstellung des Universums geändert. Die Veränderungen durch Kopernikus waren so gewaltig, dass die kopernikanische Wende ein eigenständiger historischer Begriff, für diese Veränderungen wurde. Das logische System von Ursache und Wirkung veränderte sich. Viel unerklärliches wurde kausal erklärbar. Ein großer Teil der logischen Regeln unserer „modernen“ Naturwissenschaft beruht auf dieser Wende.

 

Die gedachte Raumvorstellung des Universums und die gedachte Wirklichkeit waren in der Historie nie trennbar. Da wir Bestandteil des Universums sind, ist dies auch nicht verwunderlich. Jahrtausende war die Erde eine gedachte Scheibe. Wir neigen dazu die Vergangenheit für primitiv zu halten. Wir gehen oft davon aus, dass sie damals nur nicht richtig beobachtet haben. Dies würde aber bedeuten: Jahrtausende lang hätten die Menschen weltweit nicht richtig hingesehen – oder hätten Jahrtausende weltweit nicht darüber nachgedacht was sie sehen. Da die Menschen schon immer die Sterne beobachteten (z.B. Stonehenge) und sie Nachts kein anderes Unterhaltungs-Programm hatten - ist dies sehr unwahrscheinlich. Die Beobachtung durch die sensorische Wahrnehmung hatte Jahrtausende nicht ausgereicht um die Vorstellung der gedachten Erdscheibe zu ändern. Die gedachte Realität beruht auf der sensorischen Wahrnehmung. Die Informationen der Sensorik werden aber durch das Denken (der gedachten Realität) interpretiert. Dabei bestand die Gefahr vom Zirkelschluss. Die Erdscheibe - und später die Erdkugel - waren Konstrukte des Denkens.

 

Die Vorstellung der Erdscheibe wurde schon in der Antike ungültig. Schon v. Chr. hatte Eratosthenes den Durchmesser der Erdkugel ziemlich exakt berechnet. Bei der neuen Raumvorstellung "des Universums" – der Erdkugel – kreiste alles um die Erde. Kopernikus stellte diese Vorstellung infrage. Wir wissen heute, dass Kopernikus recht damit hatte und denken oft - Kopernikus hätte nur genauer beobachtet. Nur - auch dies würde bedeuten: Jahrhunderte lang hätten die Menschen weltweit nicht richtig hingesehen – oder hätten Jahrhunderte lang weltweit nicht darüber nachgedacht - was sie sehen. Die Planetenbahnen wurden schon damals weltweit und mit großem Aufwand beobachtet und möglichst genau bestimmt. Kopernikus hatte nicht die Möglichkeiten diese besser zu bestimmen – oder genauer zu beobachten. Er benutze in seinem Buch (fast nur) bekannte und unbestrittene Daten. Kopernikus änderte keine Daten – er interpretierte diese Informationen nur anders.

 

Wir gehen oft davon aus, dass ein theologisches Dogma Kopernikus Raumlösung verhinderte. Nur – ein theologisches Dogma gilt in einem Kulturkreis, aber nicht weltweit. Die Sternwarten im chinesischen und muslimischen Kulturkreis waren damals min. gleichwertig. Weltweit war es Konsens, dass alles um die Erde kreist. Vor Kopernikus kam (fast) niemand auf die Idee diesen Konsens infrage zu stellen. Kopernikus war der erste der diesen Konsens durchbrach. Zudem, ein Dogma gegen eine Idee bevor die Idee existiert - ist unlogisch. Kopernikus konnte nicht besser messen – aber scheinbar besser denken. Es stellen sich die Fragen: Wieso war Kopernikus Raumlösung weltweit scheinbar nicht denkbar. Was hat er geändert, dass dies denkbar wurde? Unsere Raumvorstellungen des Universums waren immer gedachte Vorstellungen. Wieso hat jede Änderung sehr lange gebraucht?


Da wir Bestandteil des Universums sind - ist es nicht verwunderlich, dass die gedachte Vorstellung des Universums die gedachte Realität mit-bestimmt. Der weltweite Konsens der gedachten Wirklichkeit hat sich von: Erdscheibe – Erdkugel – alles kreist um die Erde – alles kreist um die Sonne – bis zur heutigen, auf Einstein beruhenden, Raumvorstellung gewandelt. Es ist seltsam, dass unsere Erklärungen - wodurch diese wichtigen Änderungen der gedachten Realität verhindert wurden - eher auf hartnäckige Mythen beruhen. Statt einer Fehleranalyse wird die Vergangenheit einfach für unfähig gehalten - mit Argumenten die einer sachlichen Überprüfung nicht standhalten.

 

Unsere moderne Naturwissenschaft beruht auf Kopernikus. Zu diesem Gründungsmythos zählt: 1. Kopernikus und seine Anhänger wurden theologisch verfolgt. 2. Giordano Bruno wurde deshalb hingerichtet. 3. Kepler ist deshalb verfolgt worden und konnte nur heimlich zu der Thematik forschen 4. Galilei musste eine - durch ihn bewiesene These - widerrufen.* Von den 4 Mythen stimmt nicht einer. Und – dies ist keine neue Erkenntnis – selbst in Wikipedia sind die entsprechenden Einträge seit Jahren geändert. Der Mythos hält sich aber hartnäckig.
*Wg. Mails:  aber der Prozess gegen Galilei... Dass Kopernikus Modell stimmt - wurde durch Kepler, Newton und (endgültig erst durch) Bradley bewiesen und nicht durch Galilei. Was zu der Frage führt: Warum gab es dann einen Prozess?

 

Der endgültige Beweis für Kopernikus Raummodell gelang erst 180 Jahre später durch Bradley. Es hatte gründe warum dieser Nachweis nicht einfach war – und lange dauerte. Jeder falsche Mythos einer Thematik behindert, dass wir uns mit den logischen Aspekten der Thematik beschäftigen. Unsere derzeitige Raumvorstellung beruht auf Einstein. Er erkannte den engen logischen Zusammenhang der drei Faktoren Gravitation (Masse) Raum und Zeit. Eine logische Regel ist nur dann gültig wenn sie auch in der Vergangenheit anwendbar ist. Der durch Einstein bewiesene enge logische Zusammenhang der Faktoren muss auch in der Vergangenheit gelten. Tatsächlich gilt Einsteins Regel auch für die Vergangenheit. Nur „einfach“ die Raumvorstellung ändern – ohne dass sich die Vorstellungen der Gravitation und die Vorstellung der Zeitlichen Entwicklung änderte – ging nie. Es hatten sich immer alle drei Vorstellungen zusammen geändert. Aber auch dies ist nicht verwunderlich, alles andere würde - den durch Einstein bewiesenen - logischen Zusammenhang infrage stellen.

 

- Im Altertum war die Erde eine Scheibe. Bei einer Erdscheibe fiel alles nur nach unten. Es gab keine Raumvorstellung und keinen logisch mathematischen Bezugspunkt für eine Kreisbahn der Sonne. Auf- und Untergang der Sonne waren spirituelle Ereignisse. Die zeitliche Abfolge von Tag und Nacht war nicht logisch deterministisch sondern nur göttlich singulär erklärbar. Mit der deterministischen Erklärbarkeit - der zeitlichen Abfolge von Tag und Nacht - änderte sich auch die spirituelle Philosophie. Die Sonne musste nicht mehr göttlich sein.

 

- Bei der Folgevorstellung Erdkugel kreiste alles um die Erde. Wenn alles um die Erde kreiste musste die Wirkung* vom Zentrum der Erde ausgehen. Auch mit dieser Vorstellung gab es kein, von der Erde unabhängiges, Universum. Es gab keinen von der Erde unabhängigen, selbständigen Raum. Alles kreiste auf, von der Erde abhängigen, „Sphären – Schalen“ um die Erde*. Mit der angenommenen Ursache „nur inneren Wirkung (Gravitation)* der Erde“ - gab es kein logisch ursächliches „Außerhalb“ der Erde. Die Erde musste aus dem akausalen „Nichts“ entstehen. Entstehung und zeitliche Entwicklungsrichtung der Erde waren nicht logisch deterministisch sondern nur göttlich singulär erklärbar.
Die Wirkung war eine „selbstverständlich ist das so Wirkung“. Den Begriff Gravitation und unsere Raumvorstellung gab es noch nicht.

 

- Kopernikus erkannte den Zirkelschluss, die gegenseitige Beweisführung von - nur innerer Wirkung der Erde und alles kreist um die Erde. Mit seinem Postulat, dass alles um die Sonne kreist, änderte sich nicht nur die Raumvorstellung – auch die Vorstellung der Gravitation änderte sich. Die Gravitation war nicht mehr eine einseitige, monopolare, Wirkung der Erde. Eine logisch kausale Wirkung, von außen auf die Erde, gab es erst mit dieser Änderung der Gravitations-Vorstellung. Ein von der Erde unabhängiges Universum, einen unabhängigen und selbständigen Raum, ergab sich erst durch diese neue Vorstellung. Entstehung und zeitliche Entwicklungsrichtung der Erde wurden, in Folgeüberlegungen, logisch deterministisch erklärbar.

 

Jede Änderung der Raumvorstellung führte zu Änderungen beim Determinismus – beim logischen System von Ursache und Wirkung. Vieles wurde logisch kausal (ursächlich) erklärbar was vorher nur göttlich singulär erklärbar war. Jede Änderung der Raumvorstellung war auch eine Änderung der logischen und der spirituellen Philosophie. Es war immer ein gewaltiges umdenken von logischen und göttlichen Vorstellungen erforderlich. Folglich dauerte es immer lange bis eine neue Vorstellungen als gültig anerkannt - und im Alltag übernommen - wurde. Oft gehen wir davon aus, dass die Logik sich nicht verändern kann und endgültig ist. Aber auch die logische Philosophie hat eine historische Entwicklung - und klare Gesetze für Infragestellung und resultierende Veränderung. Diese Entwicklung ist keineswegs gesichert beendet. Mit Kopernikus war die Entwicklung der Raumvorstellung nicht abgeschlossen. Unsere derzeitige Raumvorstellung beruht auf Einstein.

 

Vor Kopernikus entstand die Erde aus dem „göttlichen Nichts“. Entstehung und zeitliche Entwicklungsrichtung der Erde waren nicht logisch deterministisch sondern nur göttlich singulär erklärbar. Unsere logischen Schlussfolgerungen führen inzwischen erneut zu einem Vorstellungsmodell des Universums - bei der die Materie aus dem „singulären Nichts“ entsteht und die unumkehrbare zeitliche Entwicklungsrichtung logisch unerklärlich ist: Unser Urknall-Modell ist eine Entstehung aus dem "singulären Nichts". Eine Entstehung aus dem Nichts ist ein extremes Paradox.

 

Einsteins Formel beweist den engen logisch/mathematischen Zusammenhang der drei Faktoren: Raum, Zeit und Gravitation/Masse. Bei den einzelnen Faktoren bleibt aber, auch mit seinem Modell, vieles ungeklärt. Wir wissen heute, dass unsere eigene Substanz - die bekannte (baryonische) Materie - nur ca.5% des Universums abbildet. Seit Einstein sind unsere gewohnten Vorstellung von Entfernungen und euklidischer Raum (mit 3 Dimensionen) nicht mehr gültig. Bei Lichtgeschwindigkeit gibt es diesen nicht mehr. Die einfache Frage: Was sind Entfernungen? lässt sich nicht mehr einfach beantworten. Es wird oft argumentiert: In unserem Alltag spielt die mögliche Lichtgeschwindigkeit der kleinsten Teilchen und Einsteins Relativitätstheorie keine Rolle – seine Raumvorstellung gelte daher nicht im Alltag. Wir bestehen aber aus eben diesen kleinsten Teilchen und sind davon umgeben. Licht und Gravitation gibt es nun mal im Alltag. Für alle Licht-Informationen mit Licht-Geschwindigkeit gilt unsere gewohnte Vorstellung von Entfernungen und euklidischer Raum nicht mehr. Auch die Gravitation beruht nicht mehr auf dieser einfachen Raumvorstellung. Wir sind Bestandteil des Universums. Wie historisch jede neue Raumvorstellung gilt auch Einsteins Raumvorstellung - und die daraus resultierende Vorstellungen - generell. Es gibt kein: „physikalisch ist das so und gilt für das Universum - aber im Alltag nicht“.

 

Die Fragestellungen: - Woraus besteht der Raum und das Universum? - Woraus besteht die Materie? - Woraus besteht die alltägliche Wirklichkeit? - sind untrennbar verknüpft. Wenn 95% des Raumes aus unbekannter Substanz besteht, stellen sich aber auch die Fragen: Was wissen wir vom Faktor Raum? Was sind Entfernungen? Bei Einsteins zweiten Faktor, der Gravitation/Masse, gibt es die vielzitierte Antwort von dem Astrophysiker Harald Lesch: „Wenn ich die Ursache der Gravitation kennen würde wäre ich jetzt nicht hier, sondern auf dem weg nach Stockholm um mir den Nobelpreis abzuholen.“ Die Ursache der Gravitation bleibt, auch mit Einsteins Modell, unbekannt.

 

Auch beim dritten Faktor, der Zeit, bleibt vieles ungeklärt. Mit Einsteins Formel lässt sich die Zeit-Dauer eines Vorganges bestimmen – aber nicht die Zeitrichtung. Die Zeit lässt sich, dank Einsteins Formel, hervorragend berechnen. Bei der berechneten Zeit bleibt aber die Zeit-Richtung eine Vorgabe des Denkens. Einstein selbst sagte, dass auch mit seinem Raum-Modell und seiner Formel - alles zeitumkehrsymmetrisch gültig bleibt. Der berechnete Vorgang bleibt, wie bei einem rückwärts laufenden Film, auch umgekehrt gültig. Es gibt keine physikalische Signatur von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie unterscheiden sich physikalisch nicht.

 

Oft wird die Entropie als Ursache der Zeit gewertet. Das Konzept der Entropie ist bedeutend älter als Einsteins Formel und war ihm bekannt. Die Entropie beruht auf statistischer Beweisführung. Eine statistischer Beweisführung beschreibt, dass es so ist, wie es ist – aber nicht die Ursache. Einstein kam, auch mit Kenntnis des Entropie-Konzeptes, zu der Schlussfolgerung, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft physikalisch gleichwertig bleiben. Alles bleibt, auch mit dem Konzept der Entropie, zeitlich umgekehrt gültig. Gut beschrieben wird der aus Einstein resultierende, gegenwärtige Stand des physikalischen Zeitbegriffes von dem Physiker Brian Greene:

Ist die Wissenschaft nicht in der Lage, eine fundamentale Eigenschaft der Zeit zu beschreiben, die das menschliche Bewusstsein so rasch und mühelos erfasst (…) Die Zeit ist ein kompliziertes Thema und wir sind weit davon entfernt, es ganz zu verstehen. Es ist möglich, dass ein scharfsinniger Forscher eines Tages einen neuen Zeitbegriff entwickelt und eine überzeugende physikalische Begründung für den Zeitfluss findet. (…) Jedenfalls ist das Empfinden, dass die Zeit fließt, tief in unserer Erfahrung verwurzelt und prägt unser Denken und unsere Sprache. So gründlich, dass wir immer wieder in gewohnheitsmäßige, umgangssprachliche Beschreibungen verfallen, in denen die Zeit als fließend dargestellt wird. Doch hüten Sie sich, die Sprache mit der Wirklichkeit zu verwechseln, denn die menschliche Sprache eignet sich weitaus besser dazu, menschliche Erfahrung wiederzugeben, als komplizierte physikalische Gesetze zum Ausdruck zu bringen.*
* Brian Greene, Der Stoff aus dem der Kosmos ist: Raum, Zeit und die Beschaffenheit der Wirklichkeit. Goldmann 2008, (zwischen Resümee von) Kapitel 2.5, S.169

 

 

Greene weist darauf hin, dass es seit vielen Jahren Konsens ist, dass Einsteins Modell die generell gültige Ausgangsbasis ist. Eine Ausgangsbasis bestimmt immer sämtliche Folgeüberlegungen. Dies bedeutet, dass die Zeitumkehrsymmetrie für alle Überlegungen und Konstrukte gilt (incl. Entropie). Im Alltag erleben wir aber keine Zeitumkehrsymmetrie. Oft gehen wir deshalb davon aus, dass Einsteins Zeitbegriff nur im Rahmen der Relativitätstheorie gilt. Dass er allgemeinsprachlich und physikalisch unterschiedlich definiert ist und wir zwischen diesen Begriffs-Definitionen wählen könnten. Einstein beweist den engen logischen Zusammenhang von den Begriffen: Raum, Gravitation und Zeit. Man kann nicht sagen, Einstein ist bewiesen – die Begriffe Raum und Gravitation akzeptiere ich - den Zeitbegriff aber nicht. Es gibt kein „gilt nur physikalisch aber nicht im Alltag“. Einsteins Zeitbegriff gilt generell und nicht nur im Rahmen der Relativitätstheorie. Die Relativitätstheorie incl. Zeitbegriff (mit daraus resultierenden Zeitmodell des Blockuniversums)* ist allgemeinverbindlich. „Selbstverständlich“ gehen wir davon aus, dass eine umkehrbare zeitliche Entwicklung Unsinn ist – und haben entsprechende Erklärungs-Modelle. Greene weist (im obigen Zitat) darauf hin, dass diese - alltäglich gewohnten und umgangssprachlich abgeleiteten - Zeit- Erklärungs-Modelle (mit Zeitpfeil und einem kausalen Zeitbegriff) - sich nicht aus Einsteins Formel (ohne Zeitpfeil und einem akausalen Zeitbegriff ) ableiten lassen.

 

Zu der Thematik: physikalische Gleichwertigkeit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - und daraus resultieren Zeitmodell des Blockuniversum - schreibt die Physikerin Sabine Hossenfelder:


Nach allem, was wir wissen, ist das Blockuniversum eine korrekte Beschreibung der Natur. Viele Menschen haben ein ungutes Gefühl, wenn ihnen zum ersten Mal klar wird, dass Einsteins Theorie implizit besagt, Vergangenheit und Zukunft seien ebenso real wie die Gegenwart ...

Sabine Hossenfelder, Mehr als nur Atome, Siedler Verlag, Kapitel 3, Seiten 100, 101

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*Anmerkung wg. Rückfragen.
Viele Mails wünschen eine ausführlichere Erörterung der Thematik: „Warum sich beim gegenwärtigen physikalischen Zeitbegriff von Einstein - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht unterscheiden lassen und die Zeitumkehr­symmetrie auch für die Entropie gilt“. Einsteins Zeitdefinition führt zu einem Blockuniversum bei dem Vergangenheit Gegenwart und Zukunft gleichwertig sind – und parallel existieren können. Eine genaue Erörterung des Blockuniversums und des gegenwärtigen physikalischen Zeitbegriffes sprengt diesen Rahmen. Auch der gut erklärende Physiker Brian Greene braucht ein ganzes Buch dazu. Für alle, die es tiefergehend interessiert, das Buch von Greene ist, auch ohne physikalische Vorkenntnisse, ein leicht zu lesendes und auch einfach zu begreifendes Standardwerk über den gegenwärtigen physikalischen Zeitbegriff und sehr empfehlenswert.

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Seit Kopernikus müssen wir streng beachten ob ein „Selbstverständlich ist dies so“ nur eine Beschreibung oder ein Gesetz ist. Die „selbstverständliche“ Beobachtung, dass alles um die Erde kreist - war damals statistisch und mathematisch bewiesen. Sie galt als bewiesenes Gesetz – und Zentrum Sonne als Unsinn. Die Wertung „Unsinn“ beruhte damals auf der statistischen Beschreibung - und war eine Zirkelschluss-Wertung. Dies gilt auch für „Selbstverständlich hat die Zeit eine unumkehrbare Richtung“. Eine Umkehrung der Entropie und der zeitlichen Entwicklung ergibt ziemlichen Unsinn. Ein zerschlagenes Glas würde sich wieder selbst zusammensetzen. Die Wertung Unsinn beruht aber darauf, dass die Zeit „selbstverständlich“ eine Richtung hat – eine Zirkelschluss-Wertung. Ein „Selbstverständlich ist dies so“ - ist leider kein physikalisches Gesetz. Bei unseren Beobachtungen müssen wir darauf achten, ob es sich bei den Beschreibung um ein physikalisches Gesetz handelt. Auch die statistische Argumentation (z.B.Entropie), dass sich etwas nur in einer Richtung entwickelt, ist leider kein physikalisches Gesetz. Die Statistik beschreibt Auswirkungen. Auf was diese beruhen, die Ursache (z.B. Warum kreiste alles um die Erde? Warum ist das Glas zerschlagen?) ist aber der Statistik egal. Eine statistische Argumentation beschreibt nur, dass es „selbstverständlich“ so ist. „Vorher“ war statistisch weniger Entropie verschiebt nur das Problem auf ein „davor“. Es gibt leider in der Physik kein grundlegendes Gesetz für eine zeitliche Entwicklung in (nur) einer Richtung. Zeit lässt sich als Änderung des Zustandes definieren. Aber auch diese Definition verschiebt nur das Problem der Zeit-Richtung auf den jeweiligen Zustand davor – letztendlich auf die Entstehung. Unser Urknallmodell ist aber ein singuläres Modell. Singularität bedeutet logisch/mathematisch nicht definierbar. Das Problem wird verschoben - aber nicht gelöst.

 

Ein „Es ist so weil …“ ist eine Wahrnehmung mit Ursache. Ein: „Selbstverständlich ist das so“ bedeutet - Ursache der Wahrnehmung unbekannt – leider nicht ursächlich erklärbar. Ohne denkbare Ursache ist die Zeit eine nur „selbstverständliche Entwicklung in nur einer Richtung“. Eine Wahrnehmung von „Selbstverständlich ist das so“ ist die Akzeptanz, dass keine Ursache – keine deterministische Erklärung mit zwingenden wieso, weshalb, warum – für diese Wahrnehmung existiert. Dies ist keine befriedigende Erklärung. Die Zeit lässt sich messen und durch Einsteins Formel hervorragend berechnen - für das „selbstverständliche“ Phänomen der unumkehrbaren zeitlichen Entwicklungsrichtung existiert aber, auch bei Einsteins Modell, keine erklärende Ursache. Die Problematik, der nur begrenzten Definierbarkeit des Zeitbegriffes in der Mathematik, Physik, Logik, und Philosophie - ist wenig bewusst und kaum bekannt.

 

Eine Zeit ohne Ursache bedeutet auch, dass die zeitliche Entwicklung und Entstehung der Materie keine Ursache hat. Mit der Akzeptanz, dass Zeit keine Ursache hat, akzeptieren wir auch, dass die Materie aus dem „Nichts“ - nur singulär zufällig - entsteht und die zeitliche Entwicklung der Materie nur „selbstverständlich vorhanden" – aber nicht logisch ursächlich erklärbar - ist. Unsere Vorstellungen der zeitlichen Entwicklung der Materie und unsere Vorstellung von der Entstehung der Materie sind nicht voneinander trennbar. Bei einer Zeit ohne Ursache kann die Materie nur - singulär zufällig ohne Ursache - aus dem paradoxen „Nichts“ entstehen. Und umgekehrt, bei einer Entstehung aus dem „Nichts“ lässt sich die Ausgangsbasis der Zeit - die Ursache der zeitlichen Entwicklung - nicht definieren. Unsere Vorstellung, dass die zeitliche Entwicklung der Materie „nur selbstverständlich vorhanden“ aber nicht logisch ursächlich erklärbar ist, unterscheidet sich nicht wesentlich von der Zeitvorstellung die es vor Kopernikus gab – damals entstand die Erde aus dem singulären göttlichen „Nichts“ und die zeitliche Entwicklung der Erde war nur „selbstverständlich vorhanden“ – aber nicht logisch ursächlich - sondern nur singulär göttlich – erklärbar.

 

Einstein beweist den engen logisch/mathematischen Zusammenhang der Faktoren: Raum, Zeit und Gravitation/Masse. Bei den einzelnen Faktoren bleibt aber, auch mit seinem Modell, vieles ungeklärt. Einsteins Formel ist absolut bewiesen. Die Faktoren Raum, Zeit und Gravitation bilden in der Formel eine Einheit. Es lässt sich kein Faktor ändern, ohne dass dies Auswirkungen auf die anderen Faktoren hätte. Es stellt sich die Frage ob sich die ungelösten Fragen der einzelnen Faktoren überhaupt - unabhängig voneinander - logisch lösen lassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

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